Fünf Jahre nach Hanau: Erinnern, Solidarität und die Verantwortung der Sozialen Arbeit

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Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Fünf Jahre später bleibt das Gedenken an die Opfer nicht nur eine Frage individueller Trauer, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Auch für die Soziale Arbeit bedeutet dies, sich mit den Kontinuitäten von Rassismus auseinanderzusetzen, die Perspektiven der Betroffenen ernst zu nehmen und zu einer kritischen Aufarbeitung beizutragen.

Die Angehörigen der Ermordeten kämpfen seit Jahren für Antworten und Konsequenzen. Sie fordern eine lückenlose Aufklärung der Tat und der Versäumnisse staatlicher Stellen. Ihr Engagement zeigt, dass Gedenken nicht nur eine Rückschau ist, sondern immer auch eine Auseinandersetzung mit strukturellen Bedingungen. In der Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit stellt sich damit die Frage, wie rassismuskritische Bildungsarbeit, Empowerment und solidarische Begleitung von Betroffenen gestärkt werden können. Dazu gehört auch eine lebendige und kritische Erinnerungskultur.