Danke für nichts?! Senat streicht systemrelevante Projekte
Der Berliner Senat antwortet auf den außerordentlichen Einsatz der feministischen Projekte in der Stadt – nicht allein unter den Bedingungen der Corona-Pandemie – mit Kürzungen und Streichungen ab dem Jahr 2023. Berlins feministischen Projekte sind etablierte Anlaufstellen für gewaltbetroffene Frauen* sowie migrierte und geflüchtete Frauen* und Mädchen, Beratungsangebote für Alleinerziehende, Initiativen für Frauen mit Behinderung, Gesundheits- und Berufsförderungsangebote, Kultur- und Community- Projekte sowie Berlins queere und feministische Archive.
Eine Streichung ab 2022 konnte bereits dank der Intervention vieler Unterstützer*innen abgewendet werden. Betroffen von den ab 2023 drohenden Kürzungen der rot-rot-grünen Regierung bzw. der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek Kalayci sind zum Beispiel das feministische Zentrum Mathilde in Hellersdorf, wo eine Zufluchtswohnung für Frauen, die sich aus Gewaltbeziehungen lösen möchten, wegfallen würde. Das Empowerment- und Beratungs-Projekt Space2Grow für geflüchtete und neu zugewanderte Frauen steht auf dem Spiel. Und das feministische Archiv FFBIZ sieht massiven Stellenkürzungen entgegen.
Die Pandemie ist noch nicht abgeklungen und schon werden die seit jeher prekären Arbeitsbedingungen in feministischen Projekten durch Streichungen drastisch weiter verschlechtert – ein fatales Zeichen für all diejenigen, die in den vergangenen Monaten und darüber hinaus ihre Angebote trotz widriger Umstände hartnäckig, kreativ und mit viel Engagement aufrechterhalten konnten.
Das ASA unterstützt die Kampagne “Feministische Projekte sicher finanzieren!” und solidarisiert sich mit den von Kürzungen und Streichungen betroffenen Projekten, weil sie Räume schaffen für diejenigen sozialen, wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Unterstützungs- und Informationsangebote, Innovationen und Interventionen, die wir brauchen, damit Gleichberechtigung zur Realität und Berlin lebenswert für alle wird. Wir fordern: #femprojektesichern #leavenoonebehind #unteilbar
Wer systemrelevante Strukturen unterstützen will, kann sich mit den feministischen Projekten in Berlin (und darüber hinaus) solidarisieren. Mehr zur Kampagne und den verschiedenen Supportmöglichkeiten findet sich auf Instagram und Twitter. Kampagnenmaterial kann beim feministischen Archiv FFBIZ heruntergeladen werden.