Anna Pappritz’ verschollen geglaubtes Reisetagebuch ist wiederentdeckt und jetzt publiziert
Im von Bianca Walther im Bundesarchiv Koblenz entdeckten und nun kommentiert herausgegebenen „Indischen Tagebuch“ der Frauenrechtlerin Anna Pappritz (1861−1939) berichtet die Abolitionistin und Frauenrechtlerin von ihrer viermonatigen Reise nach Ceylon, Indien und Kairo in den Jahren 1912 und 1913. Von der Reise waren bislang ausschließlich die Reisedaten bekannt, alles Weitere bildete für die Forschung eine rätselhafte Lücke.
Nun wissen wir sicher, dass Pappritz, die sich mit ihrer Lebensgefährtin Margarete Friedenthal auch auf verschiedenen Gebieten der Wohlfahrtspflege engagierte, auf dieser Reise als Touristin unterwegs war. Das Tagebuch gibt Aufschluss über den Verlauf der Reise selbst, kleine, aber stetige Reibereien mit der Reisegfährtin und Frauenbewegungsmitstreiterin Katharina Scheven sowie die Motive und Sichtweisen, die Pappritz auf die Reise mitnahm. Die ausführliche Einleitung der Herausgeberin bietet eine wissenschaftliche Einführung in den Text und außerdem viele aufschlussreiche Zusatzinformationen.
Eine ausführliche Rezension findet sich hier.
Anna Pappritz: Indisches Tagebuch Eine Berliner Frauenrechtlerin reist nach Ceylon, Indien und Kairo. November 1912 – Februar 1913. Herausgegeben von Bianca Walther. SOFIE. Schriftenreihe zur Geschlechterforschung, Band 24 St. Ingbert: Röhrig Universitätsverlag 2020 (206 S.; ISBN 978-3-8611-0750-7; 29,00 EUR)